Unternehmen sollten ihre Steuerberater gerade in schweren Zeiten als engen Partner und Vertrauten ansehen, der ihnen bei ihren Sorgen zuhört und Mut macht, sagt Steuerberater Jens Bormann von bjw+p aus Geldern und Kempen.
Die Corona-Pandemie hat Wirtschaft und Gesellschaft voll erwischt. Natürlich wird es eine Zeit nach der Krise geben, aber genauso sicher wird es zu einer Rezession kommen – und möglicherweise wird sich auch die Art und Weise des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenlebens verändern. Und das wiederum führt zu vielen neuen Herausforderungen für Unternehmen, Unternehmer und deren Berater.
Das spüren auch die Steuerberater der Kanzlei Beyel Janas Wiemann + Partner (bjw+p) aus Geldern und Kempen. „Neben der klassischen steuerrechtlichen Beratung und buchhalterischen Tätigkeiten sehen wir, dass unsere Mandanten immer mehr auf uns als Partner in schweren Zeiten setzen. Sie suchen einen Vertrauten, der ihnen bei ihren Sorgen zuhört und Mut macht. Die klassische Rolle des Steuerberaters hat sich mit großer Geschwindigkeit um eine stark menschliche Komponente erweitert“, betont Kanzleipartner Jens Bormann.
Ganz konkret bedeutet das, dass Bormann und seine Kollegen als „enge Verbündete“ der Mandanten auftreten und immer auch eigene Erfahrungen als Unternehmer und strategische Ratschläge weitergeben. Es gehe darum, Mandanten bei allen ihren unternehmerischen und betriebswirtschaftlichen Fragestellungen zu begleiten und sich eben nicht nur um steuerliche Fragestellungen zu kümmern. „Wir sehen unsere Rolle darin, die Zukunft zu gestalten und gemeinsam mit den Mandanten die Potenziale des Unternehmens zu heben – und zwar auch die, die im Alltag vielleicht nicht so schnell ins Auge fallen. Das können neue Vertriebswege sein, Zusammenschlüsse mit Wettbewerbern oder auch die Aufnahme von Investoren, um Synergien zu heben oder frisches Kapital ohne Bankfinanzierung zu erhalten“, sagt Jens Bormann.
Aber genauso, so die praktische Erfahrung des Steuerprofis, könne und solle der Berater gerade auch die Themen ansprechen, die der Mandant eigentlich nicht hören wolle. Das sei insbesondere in einer konkreten Krisensituation wichtig, wenn die kurzfristigen Prognosen unsicher seien und es vielleicht zu einem Liquiditätsproblem kommen könne. Jens Bormann weiß, dass es bei Unternehmern häufig attraktive Vermögenswerte wie Oldtimer oder Ferienimmobilien gebe, die in einer Krisensituation schnell veräußert werden könnten. Dieses Geld stehe dann dem Betrieb zur Verfügung, damit die Mitarbeiter und Lieferanten bezahlt werden können. „Wir sind als Steuerberater gefragt, auch in diese Richtung zu denken und zu lenken. Das Unternehmen ist in der Regel der größte Vermögenswert und stellt eine wichtige beziehungsweise die wichtigste Ertragsquelle für Eigentümer, Familie, Mitarbeiter und Dienstleister dar. Wenn es einmal wirtschaftlich nicht gut läuft, sollten alle Schritte ergriffen werden, um die Zukunft zu sichern.“
Es sei niemandem damit geholfen, wenn Steuerberater eine Krisensituation schönredeten, aber damit das Risiko noch größerer Verwerfungen riskierten – Vermögen und Substanz auch durch harte Entscheidungen zu schützen, sei das Gebot der Stunde. „Das klappt natürlich nur dann, wenn das Vertrauensverhältnis stabil genug ist. Diese Rolle muss sich der Steuerberater erarbeiten – und der Mandant muss natürlich gewillt sein, Ratschläge ohne Scheuklappen anzunehmen.“
Für Jens Bormann und seine Kanzleipartner gehört zu der „menschlichen Beratung“ auch, Unternehmer dabei zu begleiten, eine Krise ohne Imageschade durchzustehen. Wie wirke ich als Unternehmer in der Krise? Diese Frage solle gemeinsam mit dem Mandanten beantwortet werden. „Egoismus ist immer ein Fehler, da man sich immer zweimal im Leben sieht. Unternehmer sollten gerade auch in der Krise den Prinzipien des ehrlichen Kaufmanns folgen. Das steht für Zuverlässigkeit und Seriosität – und wird sich langfristig sehr positiv auswirken.“